Nachhaltige Energieversorgung
Die gesamte Photovoltaikanlage und das Batteriespeichersystem wurden von den Firmen FE-Partner AG und Lenum AG geplant. Beide Unternehmen mit Sitz in Vaduz, sind erfahrene Dienstleister in den Bereichen Energie, Umwelt und Licht und entwickeln nachhaltige Energiekonzepte mit dem Ziel, Energieeffizienz zu maximieren und Betriebskosten zu senken.
Photovoltaikanlage
Die Photovoltaikanlage des Feuerwehrdepots in Vaduz wird von der Firma Büchel-Hoop Photovoltaik AG realisiert. Das Unternehmen mit Sitz in Ruggell ist spezialisiert auf die Planung und Installation von Photovoltaikanlagen sowie auf Lösungen in den Bereichen Stromspeicher und Elektromobilität. Mit ihrer Fachkompetenz tragen die beteiligten Firmen maßgeblich zur nachhaltigen Energieversorgung des neuen Feuerwehrdepots bei.
Die Anlage verfügt über eine installierte Leistung von 466 Kilowattpeak (kWp) und umfasst 1072 Solarmodule mit einer Leistung von jeweils 435 Wp. Der erzeugte Solarstrom wird so gut wie möglich direkt im Gebäude genutzt, was auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt.
Batteriespeichersystem
Das TESVOLT TS-i-Batteriespeicher-System wird von der eSpectrum AG gebaut, einem Unternehmen mit Sitz in Kreuzlingen, Schweiz, das sich auf nachhaltige Energielösungen spezialisiert hat. Die Firma eSpectrum AG entwickelt fortschrittliche Batteriespeicher- und Energiemanagementlösungen, die eine effiziente und umweltfreundliche Nutzung elektrischer Energie ermöglichen. Früher war geplant, die Notstromversorgung des Feuerwehrdepots ausschliesslich mit einem Dieselaggregat sicherzustellen. Nun übernimmt diese Aufgabe der innovative TESVOLT TS-i HV100 E Batteriespeicher – eine umweltfreundlichere und nachhaltigere Lösung. Der Batteriespeicher erfüllt dabei zwei zentrale Funktionen: Er speichert den durch die Photovoltaikanlage erzeugten Solarstrom und stellt ihn bei Bedarf zum Eigenverbrauch zur Verfügung. Zudem gewährleistet er eine zuverlässige Notstromversorgung des gesamten Feuerwehrdepots im Falle eines Netzausfalls.
Der Speicher besteht aus drei Batterie-Racks, wobei in jedem Batterie-Rack zwölf Batteriemodule mit jeweils acht Kilowattstunden (kWh) Kapazität verbaut sind. Die Steuerung des Speichersystems erfolgt durch ein fortschrittliches Energiemanagement, das eine optimale Nutzung der gespeicherten Energie ermöglicht. Der Batteriewechselrichter besteht aus drei Leistungseinheiten mit jeweils 85 kW und ist schwarzstartfähig, d.h. das Batteriespeichersystem erzeugt bei einem Ausfall der Stromversorgung ein Ersatzstromnetz innerhalb des Feuerwehrdepots, wodurch alle Anlagen und kritische Infrastrukturen weiterhin vollumfänglich zur Verfügung stehen und ein sicherer Betrieb gewährt werden kann.
Durch die Integration in die Notstromversorgung des neuen Feuerwehrdepots wird auch die Infrastruktur des Wasser- und Abwasserwerks vor einem Netzausfall geschützt. Die durch die Photovoltaikanlage des Feuerwehrdepots erzeugte Elektrizität wird in möglichst vielen umliegenden gemeindeeigenen Liegenschaften genutzt. Diese Eigenverbrauchsgemeinschaft wird durch die Integration des Wasser- und Abwasserwerks um eine zusätzliche Liegenschaft erweitert.
Mittelfristig ist geplant die gemeindeeigenen Gebäude über eine Eigenverbrauchsgemeinschaft stromtechnisch zusammen zu schliessen. Damit könnten mehrere Stromverbraucher der Gemeinde von den vorhandenen Photovoltaikanlagen direkt profitieren. Erste Vorbereitungsarbeiten werden von der Abteilung Liegenschaften bereits getroffen.
Effizienz und Sicherheit
Die Umsetzung dieses Projekts stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Energieversorgung dar. Die Kombination aus Photovoltaikanlage und Batteriespeichersystem sichert nicht nur eine effiziente Stromnutzung, sondern erhöht auch die Resilienz der gemeindeeigenen Infrastruktur gegenüber Netzausfällen.
3 Fragen an Ulrich Feistenauer von der Lenum AG
Ulrich, die Lenum AG, bzw. die FE-Partner AG hat die Photovoltaikanlage und das Batteriespeichersystem mit Notstromfunktion für das neue Feuerwehrdepot Vaduz geplant. Was sind in wenigen Worten gesagt die Besonderheiten dieses Systems?
Ulrich: Es handelt sich um eine sehr leistungsstarke Photovoltaikanlage die mit einer Leistung von 466 Kilowattpeak (kWp) und einem Jahresstromertrag von ca. 435'000 kWh. Die Besonderheit ist aber sicherlich die Notstromfähigkeit und der grosse Stromspeicher der Anlage. Über die Batterie kann so die kritische Infrastruktur der Feuerwehr und der umliegenden Gebäude auch über einen längeren Stromausfall versorgt werden.
Wie viele 4-Personen-Haushalt könnten mit dem Strom der Photovoltaikanlage auf dem Feuerwehrdepot Vaduz pro Jahr versorgt werden?
Ulrich: Das wären ca. 125 Haushalte mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3'500 kWh.
Der nicht verbrauchte Strom wird mittels Batterie gespeichert und steht dann bei Bedarf zur Verfügung. Ebenso dient der Batteriespeicher als Notstrom bei Netzausfällen. Wie lange kann die Batterie bei einem Netzausfall Strom liefern?
Ulrich: Prinzipiell reicht die Speicherkapazität für mindestens einen Tag, wobei dieser Zeitraum bei reduziertem Verbrauch und gleichzeitiger Nachladung auch wesentlich verlängert werden kann. Das System ist so konzipiert, dass der Batteriespeicher kontinuierlich von der PV-Anlage auf dem Dach nachgeladen wird und so deutlich länger die Anlagen mit Strom versorgen kann. Im Falle eines Netzausfalles und Produktionsausfall der PV-Anlage kann durch den integrierten Dieselgenerator die Batterie weiter nachgeladen werden und so prinzipiell ein endloser autonomer Betrieb sichergestellt werden.